Haus-Sievert
Wann genau die ersten Gäste hier einkehrten, ist aus Zeitlichen Gründen noch nicht
erforscht. Familienbücher,Zeitungsberichte und annoncen lassen aber Rückschlüsse
auf über 150 Jahre Gastbetrieb zu.
Anderslautende Chroniken widerlegte das Urkataster Lichtendorfs von 1827 mit den Ergänzungen von 1870
(Stadtarchiv Dortmund).
Im Jahre 1827 standen auf südlicher Seite der heutigen Eichholzstraße (zwischen Sölderholz und Lichtendorf)
nur die Häuser Böttger von 1790 (heute Gartenbaubetrieb Heinke).Stiepermann (heute Wiese) und
Walter (heute Volksbank).
Der Begründer des Sievert`schen Hauses, als Wiesenbauer bezeichneter Heinrich Flunkert, dürfte es zwischen 1827
u 1850 (erste Familienbucheintragung) erbaut haben.
Als Ausfluggasthaus lag es recht günstig auf dem Haarstrangrücken im Ortsteil Eichholz, Gemeinde
Lichtendorf. Laut mündlicher Überlieferung sollen dort bis zum Kauf der erheblichen Lichtendorfer u
Sölderholzer Ländereien durch den Landrichter Kipp aus Dortmund größere Eichenbestände gewesen sein.
Mit dem Bau eines Saales, dessen Länge man heute noch am Dachfirst erkennen kann, schuf Flunkert noch
vor 1884 ein Kommunikationszentrum für die Gemeinde Lichtendorf und Umgebung sowie eine Heimstatt
für kulturell und sportlich tätige Vereine.
Reger zuspruch machte später eine Verlängerung um das Doppelte notwendig.
Im Jahre 1906 ehelichte der Bergmann Carl D.A. Hauschke aus Hengsen Friederike, die Tochter des Gastwirts und Wiesenbauers
Flunkert. Mindestens ab 1904 hatte e schon die Gaststätte der Schwiegereltern übernommen.
Ab 1906 gab er ihr den Namen "Zur guten Quelle". Und sich nannte er fortan Hauske statt Hauschke.
Leider konnte er die gute Quelle nur bis zu seinem frühen Tod 1913 nutzen. Er wurde nur 55
Jahre alt. Seine Witwe führte das Haus bis 1922 weiter.
Die Ehe Hauske/Flunkert war Kinderlos geblieben. Frau Hauskes Schwester Emma Flunkert, verh. Voss,
hatte eine Tochter,Ella, die den Bahnarbeiter Heinrich Wiemhoff geheiratet hatte. Diese beiden,
also Neffe u Nichte, führten ab 1922 die Gaststätte weiter und nannten Diese nun "zum
Eichholz".
Nach dem Kriege übernahmen Wiemhoff-Tochter Margott und ihr Mann Edmund Sievert das Lokal, fühten
noch einige Zeit den Namen weiter und änderten ihn Später ins heutige "Haus Sievert".
In die Ära Edmund Sievert fallen edliche grundlegende An-und Umbauten. Sie umfaßten Saal,
Ggesellschaftszimmer, Kegelbahnen und Außenbereich.
Edmund Sievert starb 1973. Schon vorher hatte sein Sohn Heinz die Lokahlführung übernommen.
Als gelernter Koch brachte er die Speisekarte auf höheres Niveau, blieb aber immer mit den Preisen auf dem Teppich.
Diese gastliche Tradition führt die Familie Heinz Sievert nun schon in der fünften Generation
fort. Nach dem großen Festsaal-Sterben der letzten 50 Jahre im Bereich Sölde/Sölderholz/
Lichtendorf steht das Haus Sievert als einsamer Fels mit seinen variabel zu gestaltenen Saal- und
Gasträumen im südöstlichen Zipfel Dortmunds.
Im genannten Bereich standen früher ca. 10 kleinere und größere Säle zum Feiern
bereit. Der mehrfach umgestaltete Sievert-Saal faßt rund 200 Persohnen an Tischen und 300
in Stuhlreihen. Er kann per Vorhang variabel für kleinere Gesellschaften geteilt werden.
Chronik des Hauses Siebert
in Dortmund-Lichtendorf
erstellt von "Franz Krause"
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